Eine ganz andere Geschichte / Gedichte / A Different Story / Poems
  • Inhalt
  • Feststellungen
    • Aus der ZEIT
    • Was uns dumm macht
  • Quintessenz
  • Besinnung
    • Vergebung
    • Gerechtigkeit
  • Lösungsansätze
    • Kreislaufwirtschaft
    • Suffizienz
    • Lernen
    • Freier Zugang zu den Ressourcen
  • Beispiele
    • Permakultur leben
    • Rohstoffe anbauen
    • Häuser bauen
    • Infrastruktur bereitstellen
    • Reisen und Verbindungen
    • Eigene Gedankenexperimente
  • Impressum
  • Poems

Fallbeispiel 3: Häuser bauen und darin wohnen und wirken

Ein früheres Bürogebäude oder ein früheres Hotel muss umgebaut werden zu einem Ort, wo nach den beschriebenen Modellen gewohnt und gewirkt wird. Der bislang naheliegende Ansatz, dafür Bauaufträge zu erteilen und sich den Bau machen zu lassen, wird auch in diesem Fall abgelöst durch Mitgestaltung, Mitverantwortung, Mitwirkung, Mitarbeit, Mitnutzung, Mitpflege, Mitentwicklung. Der Umbau benötigt Design und Planung, Zustimmung, Kooperation, schweres Gerät, Baumaterialien, Arbeitskräfte. Die Arbeitskräfte benötigen wiederum Fachkenntnisse, Geschick, Unterkunft, Verpflegung, Pflege, Erholung. All das tragen die Nutzniessenden des bald umgebauten Gebäudes bei, indem sie solches aus ihren Beständen, Verbindungen und Beziehungen beibringen.  Das folgende Beispiel mag exotisch anmuten, doch es zeigt sehr klar, worum und wie es geht: Wenn im China noch anfangs des 21 Jahrhunderts ein LkW derart alt und überladen war, dass er auf der Autobahn zusammenbrach, kam weder eine Pannenorganisation noch ein Automobilclub zu Hilfe. Dennoch war das Pannenfahrzeug spätestens am nächsten Morgen wieder flott und erneut auf Achse. Denn der unglückliche Fahrer hatte einen Kollegen um Hilfe gebeten und von da an wurde das Missgeschick per Mobile so lange herumgeboten, bis Fachleute, Werkzeuge, Ersatzteile und Hilfsmittel eingetroffen waren und den Schaden noch an Ort und Stelle zu beheben. Mit der Kraft der bedingungslos verketteten und kreativ gelebten Gemeinschaft und dank einer gesunden Portion Idealismus und gelebter Hilfsbereitschaft war ein kleines Wunder geschehen.

So kann es auch bei der Erstellung eines Gebäudes funktionieren. In ländlichen Gegenden etwa von Österreich ist die tatkräftige Mitwirkung auf der Baustelle des Nachbarn noch gang und gäbe. Denn das nächste Mal ist man schliesslich auch wieder Nachbar, nur eben umgekehrt. Im vorliegenden Kontext dieses Buches ist das notwendige, schwere Baugerät bereits oder noch auf Werkhöfen vorhanden und darf aufgrund einer getroffenen Vereinbarung, aufgrund eines gegenseitig erfüllenden Handels oder gar schlicht aus Freude am Tun so lange eingesetzt werden, wie es benötigt wird. Die Baumaterialien – selbstverständlich nachwachsend oder rezykliert - kommen aus der regionalen Produktion, in der die Bauleute möglicherweise selbst Hand angelegt haben. 

Wer auf der Baustelle geholfen hat, wird nicht vergessen und darf das neu erstellte oder umgebaute Gebäude und die dort wirkende Gemeinschaft bei nächster Gelegenheit mitnutzen. Das Gebäude hat also den Charakter eines allgemeinen Guts. Die dort lebende und wirkende Gemeinschaft ist ohne weiteres offen und selbstverständlich bedingungslos solidarisch, wenn es darum geht, anderen zum gleichen Glück zu verhelfen
Geht es nun ums Wohnen und Leben an diesem neuen Ort, mag gerade das Aussergewöhnliche zur Orientierung dienen. Da leben und wirken auch betagte Personen und Menschen mit eingeschränkten Möglichkeiten, die in ihrer reduzierten Selbständigkeit besondere Aufmerksamkeit und Unterstützung benötigen. Entscheidend und von enormer Bedeutung und Entlastung ist, dass diese Menschen inmitten ihrer Lebens-, Wohn- und Wirkgemeinschaft leben und darin vorzüglich aufgehoben sind. Denn die Mitglieder der Gemeinschaft übernehmen ungefragt und spontan kleinere und größere Handreichungen, Hilfestellungen, abwechselnde Dienste und Einladungen. Das Teilen und das Beteiligen werden als zentrale Prinzipien in jedem Moment und in jeder Situation spontan, empathisch und unaufgeregt gelebt und genossen. Denn auch hier gilt die grosse Gewissheit, dass über kurz oder lang die Reihe an jeder und an jedem selbst ist.
Eine Webseite von Weebly. Verwaltet von cyon
  • Inhalt
  • Feststellungen
    • Aus der ZEIT
    • Was uns dumm macht
  • Quintessenz
  • Besinnung
    • Vergebung
    • Gerechtigkeit
  • Lösungsansätze
    • Kreislaufwirtschaft
    • Suffizienz
    • Lernen
    • Freier Zugang zu den Ressourcen
  • Beispiele
    • Permakultur leben
    • Rohstoffe anbauen
    • Häuser bauen
    • Infrastruktur bereitstellen
    • Reisen und Verbindungen
    • Eigene Gedankenexperimente
  • Impressum
  • Poems