Schöpfungs- und Klimagerechtigkeit
Martin Klöti anlässlich der Impulstagung vom 9.1.2021 zur ökumenischen Kampagne von Brot für alle und Fastenopfer
Klimagerechtes Verhalten ist eher eine Frage der grundsätzlichen Haltung als das Resultat etwa von Recycling oder Velofahren. Das Video stellt Mutter Erde, Gaia, als lebendes Wesen dar. Wenn sich der Mensch ihr gegenüber so empathisch wie gegenüber seinen Nächsten verhalten würde, wäre klimagerechtes Verhalten schnell eine täglich geübte Selbstverständlichkeit. Das Video versucht, eine solche Haltung vorzustellen und kann hier geschaut werden: https://youtu.be/fEE9JQt11us
Das ist unser Dorf. Ich lade Sie ein auf einen Rundgang durch unsere Quartiere, durch unsere kleine Welt. Apropos Welt: Mars und die Welt begegnen sich, worauf Mars erschrocken fragt: Uih, was ist denn mit dir passiert?! Hast du FIEBER?! Worauf die Welt antwortet: „Keine Angst, das geht vorüber. Ich habe nur Homo Sapiens.“
Diese kleine Geschichte lehrt uns mindestens zwei Dinge:
Wenn wir so die Erde als Lebewesen verstehen, wird alles plötzlich ganz einfach. Ich meine Fragen wie:
Die Realität der einschneidenden Corona-Vorkehrungen zum Schutz unseres gewohnten Lebens hilft uns gerade etwas auf die Sprünge. Mutter Erde, Gaia eben, und unser Vater sind gerade sehr streng und meinen es gerade sehr ernst mit uns. Eine so deutliche Sprache, wie sie jetzt gebrauchen, ist unangenehm. Sie zwingen uns, endlich das Durcheinander aufzuräumen, das wir angerichtet haben.
Wie damals im Kinderzimmer, wo wir jeweils hätten schreien können ob der schieren Strenge und der verwünschten Erziehung, die uns so unangebracht und so ungerecht erschienen. Üblicherweise hockten wir uns dann auf den Boden und warteten auf bessere Zeiten, darauf, dass uns jemand helfen würde. Jedes Mal war es kaum auszuhalten. Nach einer Weile der Einsicht, Einkehr und Beruhigung gaben wir uns als Kinder schliesslich geschlagen und noch wichtiger den entscheidenden Ruck, um in Angriff zu nehmen, was uns aufgetragen worden war. Und oft erschienen dann still und unvermittelt Vater oder Mutter in der Tür und halfen, das angefangene zu vollbringen. Sie hatten immer mitbekommen und mitgefühlt, was mit uns und in uns vorgegangen war. Nie waren sie fern gewesen, vielmehr stets nah und verbunden in der bedingungslosen Liebe, mit ihrem grossen Herz und mit dem unermüdlichen Willen, uns als mündige Menschen heranwachsen zu sehen. Und mit der beruhigenden Gewissheit: Du bist nicht allein, heute nicht und morgen nicht.
Ja, du bist nicht allein. Du kannst dich aber auch nicht aufführen, als wärst du allein! Und wiederum verhält es sich eigentlich ganz einfach: Wenn wir beliebt sein wollen, besser gesagt geliebt, dann müssen wir uns auch anpassen, uns einfügen, uns so aufführen, wie es erwartet wird:
Anständig sein, kooperativ, empathisch; sich recht aufführen, sich eingliedern in eine Ordnung, die eben ist. Es läuft nicht immer alles, nur wie wir wollen, nur nach unserem Sinn und unserem Gutdünken. Jemand anders hat das Sagen – Gaia eben, Mutter Erde und der gute Vater. Schliesslich haben wir auch Geschwister, die auch zu ihrem Recht kommen wollen, ebenso wertvoll und kostbar sind, ebenso sensibel und empfindlich:
Die Würmer zum Beispiel – zusammen mit Engerlingen, Larven, Milben, Mikroorganismen im Boden, dem Boden als Substrat zum Wachsen und Gedeihen, als CO2-Speicher, als Lebensgrundlage. Woher kämen denn das Getreide und die Früchte sonst, ein Grossteil aller Nahrungsmittel?!
Die Insekten zum Beispiel – nicht nur die Bienen und Schmetterlinge, sondern alle Insekten überhaupt inklusive Mücken, Fliegen, Wespen und Schaben. Sie alle tragen ihren Teil zum Leben bei, helfen Gaia, das Leben zu leben, indem sie Blüten bestäuben und Vögel ernähren.
Die Mikroorganismen im Wasser zum Beispiel – Plankton zusammen mit Amphibien wie Lurchen, Salamandern, Kaulquappen, Fröschen, Kröten, grossen und kleinen Fischen. Sie alle halten das Wasser, die Gewässer, die Flüsse und Seen, das Meer gesund, nahrhaft und im ökologischen Gleichgewicht. Einen Grossteil ihrer Nahrung schöpft die Menschheit aus dem Wasser, aus dem Meer.
Die Flora und die Fauna zum Beispiel – Pflanzen und Tiere mit uns im Siedlungsraum, im Wald, auf dem Feld, sei es in unseren ausgewogenen Klimazonen, sei es in den Alpen, am Meer, in der Wüste, im Eis.
Hm, da kommt es mir komisch, irgendwie hilflos und naiv vor, geradezu zum Lachen und zum Weinen, wenn wir
Dabei wäre es doch so einfach:
Es kann doch nicht so schwer sein! Doch üben müssen wir’s, oder gar neu lernen, ganz von Grund auf. Besser jetzt als erst morgen.
Könnt tun und lassen, wie und was Ihr wollt. Die Entscheidung liegt ganz bei uns. Möglicherweise wird Gaia nicht umhinkommen, sich selbst zu schützen.
Ja, es liegt an uns.
Sie kann es gut auch ohne … uns.
Egal?
Egal!
Klimagerechtes Verhalten ist eher eine Frage der grundsätzlichen Haltung als das Resultat etwa von Recycling oder Velofahren. Das Video stellt Mutter Erde, Gaia, als lebendes Wesen dar. Wenn sich der Mensch ihr gegenüber so empathisch wie gegenüber seinen Nächsten verhalten würde, wäre klimagerechtes Verhalten schnell eine täglich geübte Selbstverständlichkeit. Das Video versucht, eine solche Haltung vorzustellen und kann hier geschaut werden: https://youtu.be/fEE9JQt11us
Das ist unser Dorf. Ich lade Sie ein auf einen Rundgang durch unsere Quartiere, durch unsere kleine Welt. Apropos Welt: Mars und die Welt begegnen sich, worauf Mars erschrocken fragt: Uih, was ist denn mit dir passiert?! Hast du FIEBER?! Worauf die Welt antwortet: „Keine Angst, das geht vorüber. Ich habe nur Homo Sapiens.“
Diese kleine Geschichte lehrt uns mindestens zwei Dinge:
- Die Welt lebt. In dieser lebendigen Eigenschaft nennen sie Wissenschaft und Philosophie auch Gaia.
- Gaia existiert seit rund 13.5 Milliarden Jahren und führt dabei ein hochkomplexes Eigenleben. Vor 3.8 Milliarden Jahren begannen bestimmte Moleküle, sich zu Organismen zu verbinden. Der Mensch selbst existiert als kulturelles Wesen erst seit den letzten rund 70‘000 Jahren, einem verhältnismässig winzigen Bruchteil der Erdgeschichte. In der Weise, wie wir uns als Menschheit gebärden, sind es rund 200 Jahre der Industrialisierung und der modernen Zivilisation, die ganz wesentlich auf der Nutzung und Verbrennung von Kohle und Erdöl basieren.
Wenn wir so die Erde als Lebewesen verstehen, wird alles plötzlich ganz einfach. Ich meine Fragen wie:
- Wie geht’s der Erde, wie geht’s Gaia?
- Welche Bedeutung hat der Mensch für Gaia?
- Welche Bedeutung hat Gaia für die Menschen?
- Welche Rolle spielt der Mensch für Gaia und welche Rolle spielt Gaia für die Menschen?
Die Realität der einschneidenden Corona-Vorkehrungen zum Schutz unseres gewohnten Lebens hilft uns gerade etwas auf die Sprünge. Mutter Erde, Gaia eben, und unser Vater sind gerade sehr streng und meinen es gerade sehr ernst mit uns. Eine so deutliche Sprache, wie sie jetzt gebrauchen, ist unangenehm. Sie zwingen uns, endlich das Durcheinander aufzuräumen, das wir angerichtet haben.
Wie damals im Kinderzimmer, wo wir jeweils hätten schreien können ob der schieren Strenge und der verwünschten Erziehung, die uns so unangebracht und so ungerecht erschienen. Üblicherweise hockten wir uns dann auf den Boden und warteten auf bessere Zeiten, darauf, dass uns jemand helfen würde. Jedes Mal war es kaum auszuhalten. Nach einer Weile der Einsicht, Einkehr und Beruhigung gaben wir uns als Kinder schliesslich geschlagen und noch wichtiger den entscheidenden Ruck, um in Angriff zu nehmen, was uns aufgetragen worden war. Und oft erschienen dann still und unvermittelt Vater oder Mutter in der Tür und halfen, das angefangene zu vollbringen. Sie hatten immer mitbekommen und mitgefühlt, was mit uns und in uns vorgegangen war. Nie waren sie fern gewesen, vielmehr stets nah und verbunden in der bedingungslosen Liebe, mit ihrem grossen Herz und mit dem unermüdlichen Willen, uns als mündige Menschen heranwachsen zu sehen. Und mit der beruhigenden Gewissheit: Du bist nicht allein, heute nicht und morgen nicht.
Ja, du bist nicht allein. Du kannst dich aber auch nicht aufführen, als wärst du allein! Und wiederum verhält es sich eigentlich ganz einfach: Wenn wir beliebt sein wollen, besser gesagt geliebt, dann müssen wir uns auch anpassen, uns einfügen, uns so aufführen, wie es erwartet wird:
Anständig sein, kooperativ, empathisch; sich recht aufführen, sich eingliedern in eine Ordnung, die eben ist. Es läuft nicht immer alles, nur wie wir wollen, nur nach unserem Sinn und unserem Gutdünken. Jemand anders hat das Sagen – Gaia eben, Mutter Erde und der gute Vater. Schliesslich haben wir auch Geschwister, die auch zu ihrem Recht kommen wollen, ebenso wertvoll und kostbar sind, ebenso sensibel und empfindlich:
Die Würmer zum Beispiel – zusammen mit Engerlingen, Larven, Milben, Mikroorganismen im Boden, dem Boden als Substrat zum Wachsen und Gedeihen, als CO2-Speicher, als Lebensgrundlage. Woher kämen denn das Getreide und die Früchte sonst, ein Grossteil aller Nahrungsmittel?!
Die Insekten zum Beispiel – nicht nur die Bienen und Schmetterlinge, sondern alle Insekten überhaupt inklusive Mücken, Fliegen, Wespen und Schaben. Sie alle tragen ihren Teil zum Leben bei, helfen Gaia, das Leben zu leben, indem sie Blüten bestäuben und Vögel ernähren.
Die Mikroorganismen im Wasser zum Beispiel – Plankton zusammen mit Amphibien wie Lurchen, Salamandern, Kaulquappen, Fröschen, Kröten, grossen und kleinen Fischen. Sie alle halten das Wasser, die Gewässer, die Flüsse und Seen, das Meer gesund, nahrhaft und im ökologischen Gleichgewicht. Einen Grossteil ihrer Nahrung schöpft die Menschheit aus dem Wasser, aus dem Meer.
Die Flora und die Fauna zum Beispiel – Pflanzen und Tiere mit uns im Siedlungsraum, im Wald, auf dem Feld, sei es in unseren ausgewogenen Klimazonen, sei es in den Alpen, am Meer, in der Wüste, im Eis.
Hm, da kommt es mir komisch, irgendwie hilflos und naiv vor, geradezu zum Lachen und zum Weinen, wenn wir
- die Gletscher mit Folien abdecken
- die Autos mit Strom auftanken
- Plastik rezyklieren und doch immer mehr von diesem Zeug produzieren
- Schadstoffausstoss kompensieren mit fragwürdigen Gegenständen
- Klimakonferenzen halten und Klimagipfel einberufen, nur um deren Beschlüsse in den Wind zu schlagen!
Dabei wäre es doch so einfach:
- wenn wir bitte und dankeschön sagen würden, nicht uns, sondern Gaia!
- wenn wir aufmerksam merken würden, wie es ihr geht – wäre schliesslich nur menschlich und normal!
- wenn wir aufmerksam und konsequent hinschauen, hinhören und wahrnehmen würden, woher alles kommt, was wir an Nahrung, Schutz und Gesundheit nötig haben. Sodann versuchen würden nachzuvollziehen, was Gaia wohl denkt, wenn wir uns ungeniert von und aus ihr bedienen. Hätte sie es nicht anders erwartet? Schliesslich spricht ja unser Vater auch ständig davon.
Es kann doch nicht so schwer sein! Doch üben müssen wir’s, oder gar neu lernen, ganz von Grund auf. Besser jetzt als erst morgen.
Könnt tun und lassen, wie und was Ihr wollt. Die Entscheidung liegt ganz bei uns. Möglicherweise wird Gaia nicht umhinkommen, sich selbst zu schützen.
Ja, es liegt an uns.
Sie kann es gut auch ohne … uns.
Egal?
Egal!